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Arbeitsplatz zu Hause: Fluch oder Segen?

Erstellt von gelöschtem Konto vor 10 Jahren Letzter Beitrag vor 10 Jahren 3.246 Views
Hinweis von Coffeebean vor 10 Jahren

Abgeteilt von:

Erfahrungen mit elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen

Neue Frage ist ein eigenes Thema Wert und würde sich zu sehr von der eigentlichen Frage wegbewegen

Gelöschter Account
vor 10 Jahren

BTW: Die Diskussion wie man seinen Arbeitsplatz, maximal effizient auf sich zuschneiden kann finde ich garnicht so uninteressant. Ich verfolge diese Idee privat schon länger um Pausen zu minimieren wenn ich zu Hause arbeite. Grundsätzlich würde ich sagen das ich mich zu Hause besser auf meine Arbeit konzentrieren kann aber mich gleichzeitig auch viel leichter ablenken lasse.

Daher möchte ich eine neue Frage hinten anstellen, für die Leute die auch zu Hause arbeiten. Ist der Arbeitsplatz von zu Hause eher Fluch oder Segen? Ein Arbeitskollege meinte zu mir dazu: "Ja das ist zwar besser, aber man verlottert so, weil man kaum noch vor die Tür geht"

T
708 Beiträge seit 2008
vor 10 Jahren

Grundsätzlich würde ich sagen das ich mich zu Hause besser auf meine Arbeit konzentrieren kann aber mich gleichzeitig auch viel leichter ablenken lasse.

Hallo Sebastian,

ist das nicht ein Paradoxon? 😉
Aber ich verstehe natürlich was Du meinst. Das geht glaube ich jedem so, dass man Zuhause zwar von den Kollegen nicht so häufig unterbrochen wird, aber im Gegenzug die Kaffeemaschine oder der Kühlschrank eine gewisse Anziehungskraft entwickelt.
Wenn ich ein großes, komplexes und möglicher Weise auch interessantes Projekt habe, kann ich sehr gut von Zuhause aus arbeiten. Dann mache ich auch eher weniger Pausen als auf der Arbeit.
Sonst, bei fragmentierten Aufgaben, versuche ich das HomeOffice eher zu vermeiden.

Daher hat es sich bei mir persönlich eingebürgert, das HO nur zu nutzen, wenn man einen Handwerker reinlassen muss oder ein Paket erwartet.
Allerdings ist mein Arbeitsweg auch vergleichsweise kurz.

H
114 Beiträge seit 2007
vor 10 Jahren

Hallo,

ich hatte bisher noch keine Anstellung, bei der ich ausschließlich zu Hause gearbeitet habe. Allerdings schon die Möglichkeit einzelne Tage oder Stunden nach eigener Einteilung in meine eigenen 4 Wände zu verlegen.
Und ich muss sagen gerade dieser hybride Ansatz aus normalem Firmenarbeitsplatz mit Möglichkeit für Homeoffice hatte für mich einige Vorteile. Angefangen von mehr Freiheiten beim Vereinbaren privater Termine (Arzt, Handwerker, Lieferungen, etc.) bis hin zu effizientem Arbeiten in einer ruhigen Umgebung, wenn man mal ein anspruchsvolleres Problem zu lösen hatte.
Allerdings ist natürlich nicht alle Gold was glänzt...Die Kehrseite der Medaille gibt es natürlich auch. Man muss recht klar und deutlich eine Trennung zwischen Arbeit und Privatleben schaffen, da sonst schnell Probleme auftreten weil manch einer der Meinung sein könnte, man wäre dann immer erreichbar und in der Lage schnell was zu erledigen. Dem muss man evtl. ganz bewusst entgegen steuern, sonst sitzt man auch am Wochenende an irgendwelchen "total wichtigen" Sachen und baut unnötig viele Überstunden auf 😉

Grüße, HiGHteK

L
155 Beiträge seit 2012
vor 10 Jahren

Hallo,

also ich kenne beide Seiten. Persönlich schätze ich HO sehr. Was allerdings zu beachten ist, das jemand für HO ein gewisses Maß an Disziplin mitbringen muss.
Es kommt auch darauf an, wie viel Ablenkung zu Hause vorhanden ist. Ich arbeite nur von zu Hause da ich von einem anderen Standort als die Firma arbeite. Die Anfahrtswege wären zu weit und dort hinziehen war keine Option für mich. Am Anfang war es schwierig da man erst lernen musste, sich nicht ablenken zu lassen. Ich persönlich höre z.B. Musik über Kopfhörer und kann man ich dann sehr gut hineinversetzen in meine Arbeit. Wenn einem ein gewisses Maß an Freizügigkeiten wie z.B. Gleitzeiten eingeräumt hat, ist die Motivation weit aus größer als bei Wind und Wetter im Dunkeln noch zur Arbeit zu fahren. Weitere Vorteile sind: (Achtung sehr persönliche Wertung) immer der richtige Tee im Haus, saubere Toiletten und kurze Wege dorthin, man muss nicht sich früh was zu Essen machen oder in eine Kantine gehen, sondern kann das hier alles frisch zubereiten.

Gruß
Fanfon

Mit freundlichen Grüßen
lutzeslife

16.825 Beiträge seit 2008
vor 10 Jahren

Der Vorteil an einem Heimarbeitsplatz fuer Entwickler ist doch, dass man die Idee / den Einfall umsetzen kann, den man vielleicht gerade Nachts hat.
Bei 9-to-5 Jobs geht solches Potenzial voellig verloren. Ich bin ebenfalls jemand, der lieber nachmittags und abends arbeitet; aber mein fester Arbeitgeber hier zeitlich unflexibel ist. Weder VPN noch Homeoffice ist moeglich.

Hab die letzte Zeit mit vielen anderen Firmen Kontakt gehabt und je groesser die Firma, desto ineffizienter und unflexibler ist das Arbeiten in meinen Augen.
Grossraumbueros im Huehnerstall-Stil lenkt sicherlich mehr ab als Team-Bueros.

Daher denke ich, man kann hier nicht pauschal sagen das ist besser oder das. Fuer mich ist es einfacher: das Arbeiten in nicht-Grossraumbueros ist mir lieber; also auch Daheim.

1.820 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo,

beides hat natürlich seine Vor- und Nachteile.

Wenn man Kinder hat, ist ein Heimarbeitsplatz nur dann OK, wenn man eine gute Rückzugsmöglichkeit hat, wo man nicht durch Frau und/oder Kind gestört werden kann. Allerdings frisst dass dann die Vorteile eines Heimarbeitsplatzes wieder auf, weil man ja wieder eingeschränkter ist.

Umgekehrt hat man dann aber auch eine schöne Ausrede, um nicht zu einer ungeliebten Familienfeier zu gehen ("Nee du, ich muss noch arbeiten..." 😉).

Man muss zu Hause die Arbeitszeiten besser im Blick haben, sprich zum einen die Pausenzeiten rausrechnen, aber auch nicht zuviel arbeiten (es sei denn, die Familie spielt mit und es wird bezahlt).

EDIT: Ich arbeite in einem rel. kleinen Unternehmen (ca. 15 MA's) als Entwickler. Es gibt zwar feste Bürozeiten (8 bis 16 Uhr), aber man kann auch schonmal später kommen oder früher gehen, wenn's vorher abgeklärt wurde. Und es gibt einen externen Zugang, d.h. man kommt auch schnell an die Daten bzw. Umgebung im Büro von zu Hause dran.

Und für kleine Änderungen am Code gibt's ja die Quellcode-Verwaltung.

Nobody is perfect. I'm sad, i'm not nobody 🙁

Gelöschter Account
vor 10 Jahren

@Abt
Den Punkt den ich voll bestätigen kann, je grösser die Firma desto infexlibler ist die Möglichkeit auch nur irgendwelche Gleitzeiten einzurichten. Der Gedanke zwischen lenken und denken, scheint hier einseitig überstrapatziert.

@trib
Ich deute deine Antwort so, das man zu Hause gut arbeiten kann wenn man an einem einzelnen wirklich grossen einzelnem Projekt sitzt. Andernfalls besser nicht. Das deckt sich ziemlich genau mit meiner Erfahrung.

@HiGHteK
Einzelne Stunden zu Hause zu arbeiten ist nicht das gleiche wie ein wirkliches Home-Office wo man wochenlang nur von zu Hause arbeitet und täglich auf den Commit Button drückt.

@all
Es gibt bisher leider kaum ernsthafte wissenschaftliche Studien zu dem Thema.
Die bisherigen Studien behaupten unisono, das die Heimarbeiter eher zum sogenannten Borderline Syndrom neigen, weil sich Arbeit -und Privatleben zu sehr vermengen. Ein Home-Office Entwickler ist qusi 24h auf Arbeit. Insbesondere die räumliche Trennung zwischen -Äusserem Selbst- und -Innerem Selbst- wirkt sich langfristg scheinbar negativ aus. Kurz gesagt geht man 8-10-12 Stunden irgendwo hin zum arbeiten und schaltet sein Ich aus oder arbeitet man lässig von zu hause und stellt vielleicht irgendwand fest das die Idee besser nach Plan zu arbeiten doch sinnvoller ist, 8 Stunden arbeiten, danach interessiert mich nix mehr, klingt doch auch nicht schlecht?

Mein Zwischenfazit: Es gibt immer 2 Seiten der Medallie, man muss persönlich entscheiden ob man der Typ dafür ist, und ob der Arbeitgeber die Heimarbeit im richtigen Sinne deutet. Martin Fowler hat es mal so beschrieben: Jeder Entwickler hat pro Tag eine gewisses Mana(Zauberkraft) Nach 8-10 Stunden ist diese Kraft verbraucht, sobald er angefangen hat seine Kraft zu nutzen, dies schliesst Pausen ausdrücklich ein, ist die Kraft verbraucht.

C
1.214 Beiträge seit 2006
vor 10 Jahren

Für mich persönlich wäre Home Office nichts. Ich habe das Problem, dass meine Gedanken ständig abschweifen. Ich würde mich irgendwann dabei erwischen, dass ich seit einer halben Stunde an etwas völlig anderes denke, dann 2 Sekunden arbeiten und wieder an was völlig anderes denken... Ich brauche meist eine gewisse "Arbeitsatmosphäre" um mich herum, damit ich mich auf meine Arbeit konzentrieren kann.
Gibt allerdings auch Tage, wo ich gern die Freiheit hätte, einfach zu Hause zu bleiben und am Notebook zu entwickeln. Wenn ich einfach müde bin und keine Lust habe, früh aufzustehen (gut, dass muss ich tatsächlich nicht, ich kann kommen und gehen, wann ich will) und zur Arbeit zu fahren.

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Ich arbeite seit fast 20 Jahren mehr oder weniger im Homeoffice.
Das hat damals angefangen für eine schwedische Firma, und hat sich danach irgendwie immer wieder so ergeben.
Da meine Frau auch viel arbeitet kommt es da nicht wirklich zu problemen.

Derzeit bin ich 3-4 Tage ( am Stück ) im Monat in der Firma ( ca 200 Km, also Hotel ) und den Rest dann zu Hause,

Bei meiner jetzigen Firma hatten wir eine Zeit lang viele Bewerber in der SW Entwicklung, und denen haben wir das auch immer angeboten, und keiner, wirklich keiner wollte das machen.
Alle hatten ähnlich Ansichten wie Coder007, aber vor allem wollten alle Feierabend haben.

Ich kenne das inzwischen garnicht mehr anders, das mein Chef mal um 23:00 auf Skype ne anfrage stellt, oder Support am Samtag.
Dafür gehe ich dann auch mal am Mittwoch ne Runde Golfen.
Da ich nie das Problem mit dem Anfangen oder dem bedürfnis nach Arbeitsumgebung habe, bekommt mein AG immer mehr Stunden als er bezahlt.

Ich werde von Kollegen meist gefragt wie ich das Arbeitspensum schaffe, und die Antwort ist recht einfach.
Ich mache die Pausen wenn mein Körper/Geist sie braucht, nicht wann die Stechuhr es erlaubt.

Von daher ist für mich Homeoffice Segen.

1.820 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo,

Martin Fowler hat es mal so beschrieben: Jeder Entwickler hat pro Tag eine gewisses Mana(Zauberkraft) Nach 8-10 Stunden ist diese Kraft verbraucht, sobald er angefangen hat seine Kraft zu nutzen, dies schliesst Pausen ausdrücklich ein, ist die Kraft verbraucht.

Gerade die Argumentation mit den Pausen kann ich nicht nachvollziehen. In Pausen hat man doch die Möglichkeit, sich zu entspannen, mit anderen mal zu diskutieren, ... Das würde für mich dann eher bedeuten, dass man (um in der Metapher zu bleiben) die Zauberkraft wieder aufgeladen wird.

Und hier liegt auch - meiner Meinung nach - das größte Potential aber auch die größte Gefahr der Heimarbeit. Man kann seine Pausen frei gestalten, mal komplett abschalten, sich vielleicht sogar ein paar Minuten hinlegen und dann wieder frisch ans Werk gehen.
Aber man muss auch genug Selbstdisziplin haben, dass die Pausen nicht irgendwann überhand nehmen.

Ich persönlich habe kein Problem, den ganzen Tag vor dem Rechner zu sitzen und zu programmieren, jede Aufgabe ich für mich eine Herausforderung. Aber ich mache auch viele Pausen (wodurch ich oft auch mal 10-12 Stunden im Büro bin).
Heimarbeit fände ich persönlich interessant, hab's noch nie über einen längeren Zeitraum getestet, aber ich weis auch genau, dass bei mir die Ablenkungsgefahr sehr groß ist.

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es Menschen gibt, die in einer bestimmten Zeit ihre Arbeit erledigen, aber danach einfach komplett Abstand vom Job nehmen wollen. Für diese wäre Heimarbeit dann eher Fluch.

Nobody is perfect. I'm sad, i'm not nobody 🙁

D
233 Beiträge seit 2008
vor 10 Jahren

Ich arbeite gelegentlich im Home Office. Ich empfinde es als sehr entspannend, weil ich nebenbei halt vieles machen kann, zu dem ich sonst nicht so komme, sei es mal den Geschirrspüler einschalten oder etwas vernünftiges kochen. Vor allem habe ich zuhause vor allem am Vormittag Ruhe und kann besser und konzentrierter arbeiten.

M
171 Beiträge seit 2012
vor 10 Jahren

Also ich kenne auch beide Seiten und muss sagen, ich würde ganz klar pro HomeOffice votieren. Der ganze Ablauf ist einfach nicht so stupide, es ist möglich, die Tage abwechslungsreicher zu gestalten. In meinem ersten 9-5 Bürojob hatte ich immer nach einiger Zeit einfach mal keine Lust mehr jeden Tag wie den anderen abzureißen. Später im HomeOffice hab ich eigentlich bis auf Weihnachten / Neujahr garkeinen Urlaub mehr eingereicht, weil ich selbst viel besser meine Arbeits- und Erholungsphasen organisieren konnte.

Ich kenne aber mittlerweile auch die Arbeitgebersicht auf die Fragestellung, und da muss ich sagen, es ist einfach nicht jeder für das HomeOffice geeignet. Das setzt ein hohes Maß an Disziplin und auch Identifikation mit seiner Arbeit voraus. Ich habe auch Kollegen oder Angestellte erlebt, die das HomeOffice dann mehr oder weniger als Freizeit gesehen haben und nur noch das Minimum ablieferten, quasi so, dass sie sagen konnten, sie haben halt was gemacht.

Also ich denke man muss da auch die Persönlichkeit im Einzelfall berücksichtigen. Wenn man es dann aber dem einen erlaubt und dem anderen nicht, gibt es auch wieder Zwist. Also in der konkreten Umsetzung gibt es speziell in einer kleinen Firma da auch gewisse Probleme.