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Selbstzweifel für die Eignung zum Programmieren

Erstellt von Syntaxsizer vor 6 Jahren Letzter Beitrag vor 6 Jahren 2.571 Views
S
Syntaxsizer Themenstarter:in
2 Beiträge seit 2017
vor 6 Jahren
Selbstzweifel für die Eignung zum Programmieren

Guten Abend,

ich bin neu hier im Forum und nach langer Zeit des stillen Mitlesens, will ich mich endlich mal registrieren. Leider waren es am Ende die Selbstzweifel die mich dazu bewogen.

Ich habe im April angefangen etwa 6 Wochen lang programmieren gelernt. Leider war ich dann beruflich unterwegs und habe erst vor 3 Wochen nun wieder begonnen. In Summe also in etwa 10 Wochen. Ich kann sagen, dass ich von den Grundlagen ein gesundes Halbwissen besitze. Ich schreibe Halbwissen, da es bestimmt noch immer Dinge gibt bei den Grundlagen, die ich noch nicht weiß.
Ich weiß was Schleifen sind, Vererbung, Klassen, Objekte, Methoden, Datentypen, arrays usw.

Nun kam ich vor kurzen in den Genuss eines Mentors, der schon einiges an Erfahrung hat beim Programmieren. Er hatte zwar eine andere Programmiersprache gelernt (Pascal und Java), aber das tut dem ganzen ja kein Abbruch.

Eine Aufgabe war es beispielsweise, über eine Methode, aus einem int Array die kleinste Zahl ausgeben zu lassen. Jetzt sagen bestimmt alle, dass das eigentlich einfach ist. Das ist es bestimmt auch. Trotzdem hat sich die Aufgabe als ziemliches Problem für mich herausgestellt.
Er sagte, dass es kein Problem sei und wenn ich mir die Lösung anschaue und nachvollziehe, ist es genauso gut. Hauptsache ich hab es verstanden.
Leider muss ich sagen, dass mich das jetzt schon seit 2 Tage beschäftigt. So 100% ist es mir bis jetzt noch nicht klar. Er meinte dann, dass ich offenbar ein kleines Problem habe mit logischen Verkettungen. Mir ist nur nicht wirklich so klar, was da genau im Code passiert.

Auf jedenfall hat das extrem meine Selbstzweifel geschürt und die Frage aufgworfen, ob ich überhaupt zum programmieren geeignet bin.
Ich weiß, dass einige der Meinung sind, dass man alles lernen kann solange man Spaß dabei hat.
Nun habe ich Spaß? Ja, dass habe ich. Aber es ist nun mal so, dass man eben nicht für alles geschaffen ist.

Gab es bei euch auch so Fälle - einfache Dinge, die Euch über einen längeren Zeitraum beschäftigt haben?

16.835 Beiträge seit 2008
vor 6 Jahren

Ich behaupte: jeder kann programmieren lernen.

Aber wie es auch beim Handwerk ist: es gibt Bäcker, Maurer, Schreiner.
Ist bei der Software nicht anders: dem einen machen Webapps mehr Spaß, dem anderen mobile Anwendungen, dem anderen wieder Desktop-Anwendungen.
Es gibt Entwickler, die gerne UI machen und welche, die eher in der abstrakten Architektur ihre Heimat finden.
Man muss also erst mal seine Passion finden - und das kann mitunter Jahre und durchaus einen Arbeitgeberwechsel brauchen.

Grundlagen sind aber nicht gleich Grundlagen.
Es gibt generelle Grundlagen wie die Objektorientierte Programmierung, aber eben auch .NET bzw. C# Grundlagen.

Dein Beispiel der geringsten Zahl kann man mit zig Varianten umsetzen.
Eben wie man es generell theoretisch mit Standard-Bausteinen macht (eben zB eine Schleife, ein Vergleich und eine temporäre Variable für das Vergleichen, oder in C# auch ganz einfach mit Linq: array.Min();

Fazit: auch Du schaffst das 😉

2.207 Beiträge seit 2011
vor 6 Jahren

Hallo Syntaxsizer,

du musst dich beim Programmieren, so meine Erfahrung, auch davon verabschieden, dass der Punkt kommt, an dem man sagt "So, jetzt kann ich alles". Klar lernt man die Dinge und beherrscht verschiedene Grundlagen irgendwann besser. Aber du lernst jeden Tag aufs Neue dazu. Ich lese/höre immer wieder Dinge, die ich vorher nicht wusste. Das gleiche höre ich aber auch von vielen anderen Programmierern...das ist komplett normal.

Wichtig ist, dass du Spass an der Sache hast.

Nun habe ich Spaß? Ja, dass habe ich.

Dann bin ich davon überzeugt, dass du es schaffst. 😃

Gruss

Coffeebean

D
985 Beiträge seit 2014
vor 6 Jahren

Es ist wie beim Schreiben eines Buches.

Die reine Kenntnis der deutschen Sprache reicht einfach nicht aus, denn diese ist ja nur Mittel zum Zweck, dass man mich grundsätzlich versteht.

3.170 Beiträge seit 2006
vor 6 Jahren

Hallo,

Es ist wie ein Puzzelspiel.

Ich weiß was Schleifen sind, Vererbung, Klassen, Objekte, Methoden, Datentypen, arrays usw.

Das sind alles Puzzleteile, die sich erst mit der Zeit zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Und je größer das Bild wird, desto leichter programmiert es sich.

10 Wochen sind viel zu wenig, um jetzt schon die Flinte ins Korn zu werfen. Die meisten Programmierer brauchen viel(!!) länger, um überhaupt eine Sprache vollständig zu beherrschen - dazu kommt dann noch die Kenntnis des Frameworks, das braucht also alles seine Zeit. Erwarte einfach am Anfang nicht zuviel von Dir selbst, damit Du den Spaß nicht gleich wieder verlierst.

In diesem Sinne, Kopf hoch!

Gruß, MarsStein

Non quia difficilia sunt, non audemus, sed quia non audemus, difficilia sunt! - Seneca

C
2.121 Beiträge seit 2010
vor 6 Jahren

Geh es mal langsam an und überlege dir, du hast 100 Kärtchen mit Zahlen vor dir liegen und sollst davon die kleinste finden. Wie würdest du das anstellen?
Der nächste Schritt ist dann, diese Lösung zu programmieren.

Ich habe als Kind ein Beispielprogramm angesehen das mich sehr interessiert hat, aber es fiel mir unheimlich schwer das zu verstehen was da passiert. Heute ist es anders.
Vielleicht fehlt dir noch das "Klick", bei dem dir das große Licht aufgeht und du bestimmte Dinge nicht nur auswendig kannst sondern auch verstehst wie sie funktionieren.

Wie sieht die Lösung aus mit der du ein Problem hast und wo genau hakt es?

M
368 Beiträge seit 2006
vor 6 Jahren

über eine Methode, aus einem int Array die kleinste Zahl ausgeben zu lassen.

Für ein schnelleres Erfolgserlebnis: eine Variable namens "min" definieren, der Inhalt des ersten Element des Arrays wird zu "min". Dann das Array mittels Schleife durchlaufen und kontrollieren, ob sich ein kleineres Element als "min" findet. Wenn ja, dann bekommt "min" den neuen Wert zugeordnet, ansonsten bleibt "min" unverändert. Am Ende "min" zurückgeben lassen.

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Software is like cathedrals: first we build them, then we pray 😉

P
1.090 Beiträge seit 2011
vor 6 Jahren

Also ich hab Jahrelang Mathe Nachhilfe gegeben. Und hatte da natürlich nicht die Einser Schüler.
Die Leute hatten sich teils selbst abgeschrieben und wurden teilweise auch von ihren Lehren abgeschrieben. Ich hab es aber eigentlich bei allen hinbekommen, das sie in der Lage war gute Noten zu schreiben.

Ich hab ein dem Punkt 2 meist auftretende Probleme festgestellt. Einmal waren sie nicht sicher in den Grundlagen. Die musste ich dann wiederholen und solange mit ihnen Üben biss sie sahsen.

Dann gab es noch das Problem, das auf sie nicht Individuell eingegangen würde und es ihnen nicht so erklärt wurde, dass sie es verstehen konnten. Das war auch das größte Problem für mich, ich war gut in Mathe und musste erst mal verstehen, dass Leute manche Sachen nicht so einfach verstehen. Und ich da einfach andere Ansätze brauche um es ihnen zu erklären.

(Leute die wirklich einfach nicht wollen, habe ich mal ausgeklammert.)

Darüber war es dann möglich ihnen die Nötigen Fertigkeiten beizubringen. Sinnvoll mit Zahlen umzugehen,

Also wenn du wirklich Programmieren willst. Denke ich das du es bis zu einen Grad hinbekommst mit dem du Produktive arbeiten kannst. Ein Einstein wirst du damit aber nicht unbedingt. 😉

p.s.
Wie einige vielleicht hier im Forum mitbekommen haben. Habe ich eine Ausgeprägte Rechtschreibschwäche. Buchstaben in einen Wort zu Verdrehen ist bei mir Standard (Word ist so nett es Rot zu unterstreichen). Die Platziert mein Gehirn automatisch wieder an die richtige Stelle. Funktioniert auch bei ganzen Wörtern ins Sätzen.
Ich denke mal. Das ist einer der Punkte wie so ich verstehen kann, das manchen Menschen Mathe / Programmieren schwerfällt.

Sollte man mal gelesen haben:

Clean Code Developer
Entwurfsmuster
Anti-Pattern

C
2.121 Beiträge seit 2010
vor 6 Jahren

Für ein schnelleres Erfolgserlebnis

Die Lösung verraten hat aber überhaupt nichts mit Erfolgserlebnis zu tun, wenn man selbst drauf kommen will 😉

M
368 Beiträge seit 2006
vor 6 Jahren

Die Lösung verraten noch steht kein Code da. Zur Not hilft man sich mit einer Suchmaschine "c# minimum of an array"

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C
1.214 Beiträge seit 2006
vor 6 Jahren

Poste doch mal den Code, den du nicht verstehst. Dann kann man vielleicht konkreter drüber reden.
Vielleicht hat ja jemand erst eine KI geschrieben, die das Finden der kleinsten Zahl lernt und das als Lösung präsentiert 😉 Man kann alles beliebig kompliziert machen.

888 Beiträge seit 2007
vor 6 Jahren
S
Syntaxsizer Themenstarter:in
2 Beiträge seit 2017
vor 6 Jahren

Das ist auch mein Anspruch, dass ich es nicht nur abtippe sondern auch verstehe.
Aber das Problem mit der minZahl ist jetzt keines mehr. Ich hab es nun verstanden.Eine schwere Geburt jedenfalls, aber verstanden. Und das Prinzip dahinter auch.

Ich habe mich einfach mich einfach zu sehr auf einzelne Codezeilen fixiert und hatte nicht das "große Ganze" beachtet, bzw irgendwie ignoriert, dass eine Schleife mehrfach durchläuft und mit der Zahl des letzten Durchlaufs rechnet.

Aber danke für eure Antworten 😃